Nachhaltigkeit in Stores

„Grüne Produkte“ nachhaltig inszenieren

Nachhaltigkeit ist ein großes Thema – das gilt auch im Merchandise- und Marketing-Bereich. Denn wer ökologisch oder fair gehandelte Produkte anbietet, will diese nicht nur einzigartig, sondern auch nachhaltig inszenieren.

Nachhaltigkeit in allen Bereichen

Immer mehr Unternehmen suchen nach Wegen, „grüne“ Produkte auf der Fläche visuell attraktiv darzustellen.

Wer Produkte in Stores anbietet, muss diese visuell attraktiv inszenieren. Dieses Händler-Einmal-Eins bekommt aber gerade eine neue Komponente dazu. Denn immer mehr sogenannte „grüne Produkte“, die auf Nachhaltigkeit setzen, sollen auch nachhaltig in Szene gesetzt werden.

Ökologische sozialverträgliche Produkte sind immer öfters auch in konventionellen Läden vorzufinden. Die Nachfrage an solchen Produkten steigt – und somit auch die Erwartungen. Doch oftmals bleibt die Frage: Wie inszeniert man nachhaltige Produkte? Und: Ist dies überhaupt nötig?

Frage zwei kann vorab mit einem klaren Ja beantwortet werden. Wenn Sie den aus Bio-Baumwolle fair produzierten Pullover neben dem konventionell hergestellten Modell hängen, der auch noch deutlich günstige ist, werden Sie dem nachhaltigen Produkt nicht gerecht.

Nachhaltige Produkte angemessen und attraktiv arrangieren

Frage eins ist hingegen weniger schnell zu beantworten. „Der Lebensmittelhandel hat den anderen Branchen hier einiges voraus“, meint Stefan Rauchfuss vom Architektur- und Designbüro Goldstein Studios. Bio-Produkte erhalten in vielen Supermärkten eigene Verkaufsflächen und werden deutlich mit Aufstellern oder Licht beworben. So wird Aufmerksamkeit generiert.

Und genau darum geht es: Um Aufmerksamkeit. Das nachhaltige Produkt muss positiv in Szene gesetzt werden, um Kunden anzulocken – und das am besten auf einzigartige und natürlich nachhaltige Weise. Dabei können temporäre Inszenierungen wie Inselpräsentationen oder Concept- und Pop-up-Stores genutzt werden. Die Herausforderung besteht hierbei, den oftmals hohen Materialeinsatz zu reduzieren.

Zwischen Second-Hand und Wiederverwertung

„Feste Inseln bzw. Shop-in-Shop-Flächen machen es für Marke und Konsument einfacher, miteinander zu kommunizieren. Hier kann man ganz ins Thema eintauchen und holistisch kommunizieren“, sagt Markus Steinhoff von Armedangels. Die Fashion-Brand ist hierbei Vorbild. Seit Jahren werden die nachhaltigen Klamotten innerhalb eines modular aufgebauten Shop-Konzepts inszeniert und präsentiert. Dies soll einen flexiblen und langlebigen Einsatz sicherstellen.

„Die Ansprache über visuelles Storytelling hilft dem Konsumenten und dem Verkäufer“, sagt Steinhoff. Das Unternehmen forscht weiterhin an recycelten und recyclingfähigen Baumaterialien für den Shop. Neben wiederverwendbarer Systeme können  beispielsweise Second-Hand-Möbel genutzt und bestehende (Messe-)Stände wiederverwendet und neu inszeniert werden.    

Die Sache mit dem „Greenwashing“

Natürlich besteht hier immer wieder das Problem des „Greenwashing“. Doch Nachhaltigkeit lässt sich nicht einfach so inszenieren – sie muss von einem Unternehmen oder einer Brand auch gelebt werden. „Der Kunde ist clever, er erkennt, wie ernst es einem Händler ist, und honoriert, wenn er es zu seinem persönlichen Anliegen gemacht hat“, so Stefan Rauchfuss.

Eine Vorreiterrolle nehmen zum Beispiel die Galeries Lafayettes ein. Seit 2018 gibt es dort „Nachhaltigkeits-Wochen“.  Auf gut sichtbaren „Sustainable-Inseln“ auf den Verkaufsetagen werden ökologische, soziale und regionale Produkte aus den Bereichen Fashion, Beauty, Home und Gourmet nachhaltig und attraktiv inszeniert. Ein Beispiel, dem viele weitere Brands folgen dürfen.

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