Pop-up-Banken

Neues Konzept könnte Bankenwesen beleben

Pop-up-Stores und Pop-up Cafés sind gemeinhin bekannt. Doch was ist eigentlich mit Pop-up-Banken? Sie könnten ein innovatives Instrument zur Kundengewinnung, -sicherung und Vertrauensbildung sein. Erste Banken haben sich bereits getraut, diesen „neuen“ Vertriebskanal auszuprobieren. Die anderen sollten diesen Beispielen folgen.

Pop-up-Bank als soziales Event

Quelle: PNC BANK

Sie kommen (scheinbar) aus dem Nichts und verschwinden nach ein paar Tagen oder Wochen wieder: Pop-up-Stores bieten sowohl jungen als auch etablierten Unternehmen die Möglichkeit, sich auf einzigartige Weise zu präsentieren, neue Produkte und Services vorzustellen und so die eigene Marke zu stärken. In der Regel entstehen Pop-up-Stores in Zusammenhang mit einem bestimmten Thema. Ferner werden in Pop-up-Stores nicht einfach nur Produkte präsentiert; der Eventcharakter spielt hierbei eine wichtige Rolle. Es gibt Launch-Partys, integrierte Bars oder Cafés, Lesungen, Konzerte etc. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Apropos Kreativität: Genau das fehlt den Banken oftmals, um Kunden fester an sich zu binden oder zu gewinnen. Nun ist das Finanzwesen ein eher trockener Bereich. Auch um das Vertrauen in die Finanzunternehmen steht es nicht so gut. Aber gerade deswegen eignet sich das Pop-up-Konzept so hervorragend für Banken: Um Informationen anschaulicher zu vermitteln. Um Vermögensanlagen verständlich und ansprechend zu präsentieren. Um Position zu zeigen. Um da zu sein. Genau das wollen die Kunden. Und wenn das Ganze noch hübsch verpackt ist, kann sich so ein Pop-up-Konzept durchaus zu einem sozialen Erlebnis inklusive vertrauensbildender Maßnahmen für den Bankkunden ausweiten.  

Die richtige Inszenierung ist das A und O

Um mit einer Pop-up-Bank Erfolg zu haben gilt: Je exklusiver und innovativer desto besser. Die Inszenierung muss stimmen. Somit können auch langweilige Finanzprodukte spannend oder zumindest interessant werden. Warum nicht mal einen neuen Bankservice herausstellen und über das Pop-up-Konzept testen? Das Risiko ist aufgrund der begrenzten Laufzeit und der damit einhergehenden niedrigen Kosten eher gering. Groß hingegen kann die Aufmerksamkeit werden. In den USA ist es unter Banken bereits üblich, neue Mobile Banking Produkte oder Schalterkonzepte in eigens dafür aufgezogenen Pop-up-Banken vorzustellen, ja geradezu zu feiern.

Zudem bildet das Pop-up-Konzept einen guten Ausgleich zwischen dem angestaubten Image der Bank-Filialen und den unpersönlichen Online-Präsenzen. So lassen sich zielgruppenspezifische Konzepte gut ausprobieren. Die Unicredit hat beispielsweise eine Pop-up-Filiale auf einem Universität-Gelände aufgestellt, um an der Zielgruppe „Student“ näher dran zu sein.

Fazit: Wer wagt, kann nur gewinnen

Deutsche Banken brauchen mehr Mut und vielleicht auch ein bisschen mehr Kreativität. Sie haben doch nichts zu verlieren, eher etwas zu gewinnen: Ansehen, Kunden. Vertrauen. Pop-up-Events geben Finanzinstituten die Möglichkeit, Produkte schnell zu testen, zu bewerten und zu schauen, wie sie beim Kunden ankommen. Pop-up-Banken sind flexibel und setzen Impulse. Es gibt also keinen Grund, es nicht zu wagen, liebe Banken.

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