Warum heute jede Marke einen Pop-Up-Store startet
Das Pop-Up-Business boomt - US-Einzelhandel setzt auf Pop-Ups
Das Konzept Pop-Up-Store gibt es bereits seit den frühen 2000er Jahren, richtig populär ist es aber seit gut 5 Jahren. In Nordamerika ist ein regelrechter Pop-Up-Boom zu beobachten. Mittlerweile nutzen auch große Marken wie Adidas, Amazon oder Facebook temporäre Ladengeschäfte, um auf neue Produkte und Kampagnen aufmerksam zu machen. Gerade in der umsatzstarken Vorweihnachtszeit haben Pop-Ups Hochsaison, in den USA sind beliebte Locations vor allem große Shopping Malls, in Europa auch die festlich geschmückten Innenstädte.
Was treibt den Aufstieg der Pop-Up-Stores voran?

Mehr als andere Generationen von Verbrauchern legen die die sogenannten Millenials (Jahrgänge 1980-99) Wert auf Erlebnisse. Erfahrungen werden höher bewertet als der reine Erwerb von Gütern, ein Trend, der auch die Verbreitung von Sharing-Konzepten wie Airbnb befeuert. Teilen und Liken sind wiederum die Basis der sozialen Netzwerke, mit denen die Millenials aufgewachsen sind. Das veränderte Konsumverhalten dieser Generation Me hat einen großen Einfluss auf den Einzelhandel, der seine Marktstrategien entsprechend anpassen muss. Hier kommt das Konzept der Pop-Up-Stores ins Spiel.
Das Einkaufserlebnis als Schlüssel zum Erfolg
Entgegen der Prognosen, dass der rasante Aufstieg des Online-Handels zu einem Sterben der Ladengeschäfte führen wird, haben sich Pop-Up-Stores als effektives Werkzeug für den Einzelhandel entpuppt. Die temporären Shops verursachen bis zu 80 Prozent weniger Kosten als ein herkömmliches Ladengeschäft. Im Gegensatz zu einem Online-Shop bieten sie den Kunden aber ein echtes, physisches Einkaufserlebnis. Dank kreativer Konzepte begeistern viele Pop-Up-Stores ihre Besucher mit exklusiven Produkten, extravagantem Shop-Design oder attraktiven Events im Laden. Die Shopping Experience hat den reinen Warenkauf abgelöst, und wo wäre das besser möglich als in einem Laden auf Zeit? Das Element der Verknappung trägt auch wesentlich dazu bei, dass Pop-Up-Stores während ihrer kurzen Lebensdauer überdurchschnittlich viele Besucher anziehen.
Kreative Shop-Konzepte für gute Bilder und eine bessere Kundenbindung
Dank der überschaubaren Kosten und des begrenzten Zeitrahmens sind Pop-Up-Stores eine kreative Spielwiese für große und kleine Unternehmen gleichermaßen. Ein ausgefallenes Design und Mitmach-Aktionen sorgen für eine hohe „instagrammability“ des Shops, wenn etwa begeisterte Besucher Fotos vom Pop-Up in den sozialen Netzwerken teilen. Über ein gutes Shop-Konzept kann auch die Bindung der Kunden an die Marke verstärkt werden, indem Besucher ein positives Erlebnis vom Besuch des Pop-Up-Stores mit nach Hause nehmen.
Wirksame Mischung aus Online und Offline
Gerade Online-Unternehmen profitieren von den physischen Erlebnissen, die ein Pop-Up-Store den Kunden bieten kann. So starteten beispielsweise Amazon und das US-amerikanische Magazin Good Housekeeping einen Pop-Up-Store in der weltweit meistbesuchten Mall of America in Bloomington: Besucher konnten hier bis zu 40 Produkte testen, die in der Zeitschrift vorgestellt wurden und die Waren dann direkt über Amazon bestellen. Auch das Online-Magazin für Eltern, Fatherly organisierte im vergangenen Jahr einen Pop-Up-Store in New York, wo Familien empfohlene Spielzeuge testen konnten.