Pop-Up-Agentur wird zum Shop-Betreiber

Koreanisches Start-Up Sweet Spot

Der südkoreanische Online-Vermittler von Pop-Up-Flächen erweitert sein Portfolio und betreibt nun selbst temporäre Shops in Seoul. Von großer Bedeutung für die Weiterentwicklung des Business Modells sind die Kundendaten, die Sweet Spot über die Jahre gesammelt hat.

Sweet Spot passt Business Modell an heimischen Markt an

Quelle: Sweet Spot

Das südkoreanische Immobilien-Start-Up „Sweet Spot“ startet eigene Offline-Ladenflächen in Seoul und der Provinz Gyeonggi. Ähnlich wie die Unternehmen Storefront (USA) oder Appear Here (GB) war Sweet Spot zunächst als Online-Vermittler von Pop-Up-Stores in Südkorea tätig. Da sich das Konzept der Kurzzeitvermietung von Pop-Up-Flächen aber nicht 1:1 auf den koreanischen Markt übertragen ließ, passte CEO Jay Kim die Aktivitäten seines Unternehmens schrittweise an den Einzelhandel in Südkorea an. So ist das Portfolio von Sweet Spot mittlerweile relativ breitgefächert: das Start-Up betreibt einen Marktplatz für Pop-Up-Flächen, übernimmt die Abwicklung von Vermietungen für die Eigentümer der Immobilien und bietet Marketing-Lösungen für die Händler an.

Kundendaten als Wettbewerbsvorteil

Quelle: Sweet Spot

Seit dem Launch im Jahr 2015 hat Sweet Spot zudem viele Daten über die Kunden in den Pop-Up-Stores gesammelt, sowohl in Bezug auf die Verkäufe als auch auf die Laufkundschaft. Alle Transaktionen in den vermittelten Pop-Up-Flächen laufen über die Plattform von Sweet Spot. Unternehmen können von der großen Kundendatenbank profitieren, die das Start-Up über die Jahre angelegt hat, beispielsweise für Marketing-Aktionen. Dem Datenmaterial kommt eine Schlüsselposition zu, denn es erlaubt auch komplexe Analysen von Angebot und Nachfrage im südkoreanischen Einzelhandel. So konnte Sweet Spot beispielsweise ermitteln, dass es erfolgversprechender ist, eigene Pop-Up-Shops zu betreiben und dort die Produkte der Händler auf Kommissionsbasis zu verkaufen. Mittlerweile ist Sweet Spot Marktführer auf dem südkoreanischen Markt und betreibt acht eigene Läden in Seoul, weitere Standorte sind geplant. Nach Pilotprojekten in Shanghai und Hong Kong will sich Sweet Spot jetzt ausschließlich auf den heimischen Markt konzentrieren.

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